News aus dem deutschen Theater
18.10.23
Spielzeitpräsentation 23/24
Zum ersten Mal lud das Deutsche Theater am Mittwoch zu einer Spielzeitpräsentation in den Silbersaal ein. Neben den Musicals und Shows für den kommenden Herbst und Winter wurde dabei auch das Programm für das erste Halbjahr 2024 vorgestellt. Highlights sind die Welturaufführung von Zauberflöte – Das Musical und das Tanztheater Der große Gatsby. Auch der Silbersaal bietet in der neuen Saison mit einer Singer/Songwriter-Veranstaltungsreihe noch mehr kulturelle Vielfalt.
bunt, vielseitig und divers
Vor knapp zwei Jahren trat Thomas Linsmayer die Geschäftsführung im Deutschen Theater an. Gemeinsam mit seinem Team hat er sich seither viele Gedanken gemacht und neue Konzepte entwickelt, um mehr kulturelle Vielfalt in München zu ermöglichen. Auf der Pressekonferenz im Silbersaal gab er erste Einblicke in die Saison 23/24: „Wir möchten eine neue Wahrnehmung des Theaters schaffen – mit einem Saisonprogramm, das auf Diversität aufbaut. Natürlich werden wir nach wie vor DAS Musicaltheater in München und Süddeutschland bleiben, es wird aber bunter und vielseitiger gestaltet. Musical kann mehr als Unterhaltung.“
Ein moderner Blick auf die Zauberflöte
Neu in der Spielzeit 23/24 ist unter anderem die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Theatern wie dem Festspielhaus Neuschwanstein. Regisseur Benjamin Sahler gab erste Einblicke in das Musical Zauberflöte, das seine Welturaufführung im April feiert: „Es geht nicht darum, Mozart zu verbessern. Wir wollen einen modernen Blick auf diesen Meilenstein der Musikgeschichte werfen. Und da fließen natürlich auch Themen wie beispielsweise Gleichberechtigung ein.“ Die Musik von Komponist Frank Nimsgern ist modern und rockig. Gemeinsam mit Aino Laos, die für die Songtexte verantwortlich zeichnet, präsentierte er live den Song „Sakrileg“ und eine Neuinterpretation der bekannten „Arie der Königin der Nacht“. Dass die Musik von Zauberflöte nicht nur fetzig, sondern auch berührend ist, bewies die Ballade „Ohne dich“, zu der er Pamina-Darstellerin Misha Kovar am Klavier begleitete.
Tanztheater von Enrique Gasa Valga
Neben dem DOK.fest soll das Deutsche Theater im kommenden Jahr auch Spielstätte für das Filmfest München werden. Im Sommer kann man sich zudem auf zwei Operetten aus Detmold und Budapest freuen, die demnächst bekannt gegeben werden. Als besonderes Saison-Highlight hob Thomas Linsmayer zudem auch die neue Kooperation mit der Tanzcompany des international gefeierten Choreographen Enrique Gasa Valga hervor. Der langjährige Tanzdirektor des Tiroler Landestheaters freut sich darauf, ein Partner in Residence des Deutschen Theaters zu werden und gab einen Ausblick auf die ersten zwei Projekte: „Der große Gatsby ist eine riesige Party mit der Botschaft, dass Liebe wichtiger ist als Reichtum. Frida Kahlo präsentieren wir hier in München zum ersten Mal mit einer Live-Band. Hier geht es um Kunst, Liebe und ihr tragisches Leben.“
Songwriter im Silbersaal
Neben dem großen Theatersaal war es Thomas Linsmayer von Beginn an ein Anliegen, auch den Silbersaal aktiver zu bespielen. Bereits im vergangenen Jahr haben sich Weltmusik-Konzerte, Salon-Abende und Tanz-Veranstaltungen unter dem Label “Die Welt im Silbersaal” etabliert. Nun sollen Kammeropern und Singer/Songwriter-Konzerte das Programm erweitern. Stefan Noelle kuratiert die neue Konzertreihe und gab an der Gitarre einen fröhlichen Song über den Kauf einer neuen Waschmaschine zum Besten. Im Hinblick auf die kommenden vier Konzerte versprach er: „Wir planen, diesen wunderschönen Saal mit poetischen Liedern zu bespielen, die für mich eine kleinere, privatere Version der emotionalen Stücke sind, die im Theatersaal auf der großen Bühne laufen.“
Ein großes Faschingsfest
Zum Schluss verwies Thomas Linsmayer auf die traditionelle Ballsaison, die 2024 durch ein großes Faschingsfest am Rosenmontag und einen Latino-Ball erweitert wird. Und erfreut gab er die kürzlich erfolgte Gründung des Fördervereins „Freunde des Deutschen Theaters“ bekannt. „Das ist wie eine private Lobby, in der sich ein prominenter Kreis von Freundinnen und Freunden engagiert und sich unterstützend vor das Theater stellt.“ Mit großer Zuversicht und Vorfreude auf eine bunte Theatersaison 23/24 dankte er dem Festspielhaus Neuschwanstein, Enrique Gasa Valga, Stefan Noelle und den Pressevertretungen und schloss die Konferenz.
Eindrücke
Fotos: Alexander Hartinger