Pressedienst: Berlin Berlin
08.–16.03.25 im Theatersaal
Glanzvolle 20er Jahre Revue
Glitzernd, glamourös und glanzvoll kehrt Berlin Berlin zurück ans Deutsche Theater. Nach dem großen Erfolg 2020 entführt die stilechte Revue in einer überarbeiteten Version erneut in den brodelnden Kosmos der Roaring Twenties und zeigt, was die Hauptstadt des Lasters damals wie heute in Ekstase versetzt.
Bubiköpfe, Wasserwellen, schmucke Paillettenkleider – bei den Damen stehen in den 1920er Jahren die Zeichen auf Emanzipation. Und die Herren? Die stürzen sich in lässigen Knickerbockern und mit Schiebermützen ins Dickicht der Nacht. Denn jetzt sitzt das Geld wieder lockerer, Zuversicht und Lebensfreude sind angesagt – und die Lust auf „Amüsemang“. Die preisgekrönte Revue Berlin Berlin – Die große Show der Goldenen 20er Jahre lädt ein in diesen brodelnden Kosmos, mit seinen ausschweifenden Absinth-Gelagen, mit wilder Musik und feschen Revuegirls.
Der Tanz auf dem Vulkan kann beginnen: Die aufwendig überarbeitete Revue macht auf ihrer mehrmonatigen Gastspielreise durch Deutschland – und erstmals auch durch Österreich und die Schweiz – Halt in München. Die furiose Zeitreise in die Blütezeit der Weimarer Republik und „der Dietrich ihr Milljöh“ ist auch fünf Jahre nach ihrem letzten Besuch immer wieder für feine Überraschungen gut.
Die „Roaring Twenties“ im zeitgemäßen Gewand
Berlin Berlin feierte im Dezember 2019 seine vielbeachtete Weltpremiere im Admiralspalast Berlin. Es folgte eine ausverkaufte erste Gastspielserie und dann pandemiebedingt eine Pause. 2021 wurde die Revue mit dem renommierten Live Entertainment Award (LEA) ausgezeichnet und triumphierte im Sommer 2023 an bekannten Opernhäusern in Dresden und Hannover sowie in den Konzerthäusern von Köln und Baden-Baden. Daneben kehrt Berlin Berlin jeden Winter für mehrwöchige Gastspiele an den legendären Admiralspalast zurück. Bislang ließen sich 225.000 Zuschauer vom überbordenden Lebensgefühl der Goldenen 20er restlos begeistern.
Wie Berlin, die Stadt, die sich immerzu verändert, verändert sich auch Berlin Berlin: Die Revue wird inhaltlich wie optisch stetig weiterentwickelt und aufwendig überarbeitet. „So können wir noch mehr von der Club-Atmosphäre und des Berlin-Flairs der 20er einfangen und noch intensiver erlebbar machen, wie damals alles stattgefunden hat – schräge, authentische Charaktere inklusive“, freut sich Regisseur und Autor Christoph Biermeier.
Die Nacht ist eine Sünde wert
Berlin Berlin versammelt die Größen der Berliner Blütezeit von 1927 bis 1933 in einem Potpourri an Szenen, die so provokant und schillernd sind wie die Dekade selbst. Der charismatische Conférencier, der „Admiral“, erzählt pikante und verbriefte Anekdoten aus der Hauptstadt des Lasters und wagt mit dem 30-köpfigen Ensemble das Abenteuer auf Messers Schneide zwischen Wirtschaftskrise und ungebremster Vergnügungslust.
Die Musik und die großen Stars ihrer Zeit erleben eine brillante Renaissance: In einem Moment keifen sich die Stilikone Marlene Dietrich und die Femme fatale und Selbstdarstellerin Anita Berber mächtig an, im nächsten landen Dramatiker Bertolt Brecht und Komponist Kurt Weill mit ihrer Dreigroschenoper einen unerwarteten Hit. Die Comedian Harmonists erinnern sich an den weiten Weg bis zu ihren das Jahrhundert überdauernden Ohrwürmern, während die unvergleichliche Skandaltänzerin Josephine Baker die Herren und Damen mit ihren ekstatischen Bewegungen in helle Aufregung versetzt.
Retourkutsche für Josephine Baker
Die echte Josephine Baker hätte bereits 1929 im Deutschen Theater auftreten sollen – doch ihr Auftritt wurde verboten, da die Münchner Behörden eine Verletzung des öffentlichen Anstandes befürchteten. In Berlin Berlin steht nun ihre Wiederauferstehung auf dieser Bühne und macht das Versäumnis wett.
Funken sprühen, wenn die Revuegirls ihre Beine zu Tänzen wie Charleston, Lindy Hop, Tango, Foxtrott und Swing schwingen und das Berlin Berlin-Orchestra mit über 30 zeitgemäß arrangierten deutschen und englischsprachigen Glanznummern wie „Bei mir bist du schön“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, „Puttin’ on the Ritz“ und „Mackie Messer“ zum Tanz auf dem Vulkan einlädt. Schließlich jedoch finden Modernität, Innovationslust und Freiheit mit der Machtergreifung der Nazis auf der Bühne wie in der Realität ein jähes Ende. Der Mythos aber lebt weiter!
Eine Zeit, in der es keine Grenzen gab
„Berlin Berlin erzählt von einer Zeit, in der die Stadt zum internationalen Schmelztiegel wurde, zum Brennpunkt für alle politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Ereignisse. Eine Welt, in der alles möglich war und in der es keine Grenzen gab“, sagt Regisseur Christoph Biermeier, der künstlerisch eng mit dieser Epoche verbunden ist. „Das Lebensgefühl der 20er Jahre wird mit großer Wirkungskraft an das Publikum weitergegeben.“
Für den zeitgemäßen Sound der Show sorgen die Größen aus dem Londoner West End Gary Hickeson als Musical Supervisor sowie Richard Morris, der die Arrangements schrieb. „Wir fangen das authentische Bild der 20er mit deutschen Titeln ein, aber auch mit internationaler Musik, die damals in die Stadt hineinströmte. Das war eine regelrechte Explosion an Musikstilen, die damals zusammenkamen, vom Berliner Schlager über amerikanischen Jazz bis hin zur Vokalmusik der Comedian Harmonists“, erläutert Hickeson.
Unterhaltung mit Haltung
„Wir erzählen bewusst nicht nur aus der Zeit von 1920 heraus, sondern auch aus unserer Gegenwart, die uns gerade wieder vor große Herausforderungen und Veränderungen stellt,“ erklärt Christoph Biermeier. „Bei der ganzen Ausgelassenheit, die in Berlin Berlin steckt, sorgen die Szenen im zweiten Teil, in denen der Nationalsozialismus vorkommt, für eine nahegehende Ernsthaftigkeit. Sie sensibilisieren auch den Blick auf das Heute, wo die Spaltung in der Gesellschaft zunimmt und unsere gemeinsamen Werte wie Toleranz, bunte Vielfalt und Zwischenmenschlichkeit hochgehalten und auch verteidigt werden müssen. Unterhaltung mit Haltung, haben das einige Medien treffend genannt.“
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