News aus dem deutschen Theater

07.04.25
Ein Stück über den Mut zum Umdenken
Ein Musical über die Widerstandsgruppe Weiße Rose – kann das gut gehen? Es kann, wie Autorin und Regisseurin Vera Bolten mit ihrem Mann und Komponist Alex Melcher und der Cast von Die Weiße Rose eindrucksvoll in einer Pressekonferenz unter Beweis stellten. Vor allem die großzügigen Zitate aus den originalen Briefen oder Tagebüchern waren für Vera Bolten wichtig, um die echten Personen im Stück zu Wort kommen zu lassen. So wurden beispielsweise auch reale Flugblätter vertont.
Die Geschichte beginnt zu der Zeit, als Sophie und Hans Scholl und die anderen Mitstreiter selbst noch Anhänger des NS-Regimes waren. Das Publikum erlebt live mit, wie sie sich immer mehr gegen das System stellen. Es sei eben auch ein Stück über den Mut zum Umdenken und die Verantwortung jedes Einzelnen für Gerechtigkeit und Menschlichkeit.
Fotos: Alexander Hartinger
Vor allen Dingen mit viel Recherche hat sich das Kreativteam um Bolten und Melcher dem schwierigen Thema genähert. Cello und Violine sollen in der Musik den melancholischen Aspekt zum Ausdruck bringen, während die rockigeren Passagen den Widerstand unterstreichen. Dazu kommt eine 13-köpfige Cast, die den historischen Rollen eindrucksvoll ihre Stimme leihen.
Für DT-Geschäftsführer Thomas Linsmayer stand außer Frage, dass diese Inszenierung neben dem Festspielhaus Neuschwanstein unbedingt ins Deutsche Theater gehört. Hier in München hat sich der historische Stoff schließlich abgespielt. „Ich denke, dass gerade das Genre Musical geeignet ist, junge Menschen ganz unmittelbar zu berühren und an Zivilcourage zu erinnern“, so Linsmayer. „Das in der Stadt zu tun, in der die Weiße Rose gewirkt hat, macht uns froh.“