News aus dem deutschen Theater
17.12.22
Fulminante Weltpremiere
Ein Happy End – so viel darf man sicherlich verraten – gibt es im Stück auch diesmal nicht. Ein Happy End dieses Jahres ist die Neuinszenierung des Musical-Klassikers, die am Freitagabend eine fulminante und umjubelte Weltpremiere feierte, für unser Theater allemal. Über Weihnachten und Silvester hinaus ist die West Side Story bis 8. Januar zu erleben, bevor sie dann über ein Jahr auf große Welt-Tournee geht. Dass die erste Aufführung der Neuinszenierung auf unserer Bühne stattgefunden hat, war quasi ein Muss. Schließlich feierte hier bereits das Original von Leonard Bernstein, Stephen Sondheim und Arthur Laurents 1961 seine Deutschlandpremiere. Die Grundsteinlegung für das Deutsche Theater als das Musicalhaus der Stadt.
Berührend, ergreifend und zeitlos
Und auch wenn die West Side Story kein Happy End hat. Berührend, ergreifend und vor allem zeitlos sind die Geschichte, die Musik und natürlich die Choreografien von Jerome Robbins noch immer. Und durch das neue Bühnenbild, die farbenprächtigen Kostüme und ein perfektes Lichtdesign kommt die West Side Story so frisch daher, dass es eine wahre Freude ist. Nicht zu vergessen natürlich die Handschrift von Broadway-Regisseur Lonny Price, eine überragende junge Cast, die aus über 3000 Bewerbungen in New York zusammengestellt wurde. Die singen und tanzen in Perfektion, begleitet von einem großartigen Orchester, das Bernsteins Musik mit einer unglaublichen Dynamik aus dem Graben schmettert.
Standing Ovations und frenetischer Jubel
Kein Wunder, dass es das Publikum am Ende wie an der Schnur gezogen für Standing Ovations und frenetischen Jubel aus den Sitzen riss. Unter ihnen auch Leonard Bernsteins Sohn Alexander, der extra aus New York angereist war. „Mein Vater würde diese Inszenierung lieben“, sagt er bei der anschließenden Premierenfeier im Silbersaal. Mit Bernstein, der Cast, den Musikern und dem Kreativteam feierten auch zahlreiche prominente Gäste wie Maria Furtwängler, Wayne Carpendale, Rufus Beck, Alexander Mazza, Michaela May und viele weitere. Und eines ist sicher. Am Ende waren alle happy!
Eindrücke
Pressestimmen
- „Die neue West Side Story: so klassisch wie aktuell.“ Süddeutsche Zeitung
- „Dass diese ,West Side Story‘ auch nach über sechs Jahrzehnten so frisch wie am ersten Tag wirkt, liegt – wie sollte es anders sein – vor allem an Bernsteins mit Ohrwürmern gespickter Partitur, die hier von einem groß besetzten Orchester unter Leitung von Grant Sturiale mit viel Herzblut umgesetzt wird… Und natürlich endete auch die Weltpremiere der neuen englischsprachigen Tourneeproduktion wieder mit stehenden Ovationen und nicht enden wollendem Jubel für das perfekt gecastete junge Ensemble.“ BR Klassik
- „Dieses Musical-Museum ist voller Kostbarkeiten. Dazu gehört das von Grant Sturiale geleitete Orchester mit seinem transparenten Klang. Was da aus dem Graben klingt, ist immer richtig temperiert, ob bei den süßen Sounds der Sehnsucht oder der perkussiven Härte der Straßenschlachten. Basierend auf der Originalchoreografie von Jerome Robbens entfesselt Julio Monge mit einer jungen und energiestrotzenden Truppe die ganze Magie dieses Musicals, die auch 65 Jahre nach der Uraufführung so überwältigend frisch wirkt.“ Abendzeitung
- „Am liebsten möchte man aufstehen und mittanzen – wohl wissend, dass man übel ins Stolpern kommen würde, wollte man da mithalten, was die Akteure auf der Bühne des Deutschen Theaters München vollführen. Erstklassig gesungen, brillant getanzt, überzeugend gespielt – wenn Musical so exzellent aufgeführt wird wie in dieser Neuinszenierung der West Side Story, dann ist es reinstes Vergnügen, im Publikum zu sitzen und wenigstens ein bisschen mit den Füßen mitzuwippen.“ Augsburger Allgemeine Zeitung
- „Eine perfekte Symbiose aus klassischen Ballett-Elementen, Modern Dance und den lateinamerikanischen Standard-Tänzen. Womit das junge Ensemble auf der Bühne die unterschiedlichsten Facetten seines Könnens zeigen darf. Mit einer Energie und Präzision, die ihresgleichen sucht und schon während der Aufführung immer wieder für Ovationen sorgt.“ TZ
- „Julio Monge, der in seiner aktiven Zeit als Tänzer selbst noch mit Robbins arbeitete, hat hier bei der Neueinstudierung wirklich einen großartigen Job geleistet, gönnt sich aber ab und zu auch ein paar Freiheiten, die vor allem von Wiederholungstätern im Publikum als kleine persönliche Note registriert werden dürfen. Ähnlich detailverliebt die Personenführung von Regisseur Lonny Price, der dafür sorgt, dass die Spannung auch in den Dialogszenen nicht abreißt. Und selten dürfte man die erste Liebe zwischen Tony und Maria so authentisch erlebt haben.“ Münchner Merkur
- „Die Musik changiert effektvoll zwischen Tempo und Harmonie. Passend zu den unterschiedlichen Ethnien der Jets und Sharks erklingt mal Jazz und Latin-Sound. Umgesetzt von einem großen und grandiosen Orchester unter der Leitung von Grant Sturiale. Besonders beeindruckend ist allem auch die neu gestaltete großartige Kulisse von Anna Louizos. Dank raffinierter Bauten, die ständig in Bewegung sind, entstehen die unterschiedlichsten New Yorker Fassaden.“ Passauer Neue Presse
- „Immer noch ein Hit … Obwohl die Geschichte in den 50er Jahren spielt, ist sie heute noch so aktuell wie nie zuvor. Denn Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gibt es heute leider immer noch.“ BR Abendschau