News aus dem deutschen Theater
Fotos: Dmitry Shakhin
22.02.22 – überarbeitet 08.12.23
Dou Dou’s Geschichte
“Zwei Häuser, beide gleich an Rang und Stand, sind in Verona, – wo die Handlung steckt, aus uraltem Hass in neuem Streit entbrannt, wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt. Aus beider Feinde wildem Schoß entsprang – von Sternen, die sich kreuzten, schlimm bedroht, ein Liebespaar, durch dessen Untergang der Väter Hass begraben ward – im Tod.”
Meine Wahrheit
Mein Name ist Dou Dou, und meine Geschichte beginnt im Norden des großen Reiches der Mitte. Wenn ich diese über 400 Jahre alten Zeilen Shakespeares lese, sind es meine. Ich falle hinab in ihre Wahrheit, die auch meine ist. Ist es nicht erstaunlich, dass wir Menschen bei so viel angst und Hass dem Fremden, dem Anderem gegenüber sogar bereit sind so ein hohes Gut wie die Liebe zu ersticken?
Eine traditionelle chinesische Familie war der Ort, an dem mein Leben seinen Anfang nahm und wo die Liebe, die ich großzügig erfuhr niemals endete. Für letzteres war hauptsächlich meine Großmutter verantwortlich, bei der ich aufwuchs, während der Rest meiner Sippe versuchte, uns ein neues Leben im Chinatown New Yorks aufzubauen. Traditionen spielten und spielen in der 5.000 Jahre alten Kultur meiner Heimat eine wichtige Rolle. Und wie überall auf der Welt wurden diese von Männern erschaffen, praktiziert und gehütet.
Ankunft und Abschied
Im Alter von 18 Jahren welchselt mein Lebensmittelpunkt. Ich verlasse China und darf der Familie folgen. Dieser Wechsel bedeutet Ankunft und Abschied in einem. Einer neuen Zeit folgt ein neuer Traum, “der amerikanische Traum”.
Angekommen im land der unbegrenzten Möglichkeiten wartet eine Zukunft mit vielen Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Dür die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. Ich bin in meinem Leben immer tapfer gewesen.
Wie Dou Dou’s Geschichte weitergeht, erfahrt ihr am 11. März bei China Girl.
DER PRODUZENT SPIELT SELBST MIT
Produzent Raoul Schoregge kennt den Show-Zirkus im wahrsten Sinne des Wortes schon lange. Schließlich machte er sich als Clown unter anderem beim Circus Krone und beim Circus Sarrasani einen Namen, bevor er auf die produzierende Seite wechselte. Bei China Girl ist er aber selbst auch auf der Bühne zu erleben. Wie es dazu kam und noch vieles mehr erzählt er im großen Interview mit der Abendzeitung.