Pressedienst: John & Jen
Test
16./22./23./29. und 30. März 2019 im Silbersaal
Vorstellungsbeginn: 20 Uhr
Kein Musical wie jedes andere
Wenn man „Zwei-Personen-Stück“ liest, liegt immer die Vermutung nahe, dass es sich um ein Liebespaar handelt – doch John & Jen ist anders, und damit ein hochspannendes Stück für die diesjährige Masterclass im Silbersaal. John & Jen mit der Musik von Andrew Lippa und Songtexten von Tom Greenwald feierte 1995 seine Off-Broadway Premiere. Das Musical erzählt von Familienkonflikten und vom Erwachsenwerden vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen der 60er bis 80er in den USA – mit Vietnamkrieg und Flower-Power. Im Zentrum steht die so besondere Beziehung zwischen Geschwistern bzw. zwischen Mutter und Sohn – und genau deshalb kann man sich bei diesem Musical so gut wie bei kaum einem anderen mit den Charakteren und ihren Problemen und Wünschen identifizieren.
Worum geht es in John & Jen?
Der erste Akt (1952-1972) handelt von Jen und ihrem kleinen Bruder John, den sie vor dem gewalttätigen Vater zu schützen versucht. Doch als sich für sie die Gelegenheit ergibt, in New York aufs College zu gehen, wählt sie die Freiheit, schließt sich der Hippie-Bewegung an – und lässt ihren Bruder zurück. Unter dem Einfluss des Vaters wird John von falschen patriotischen Idealen überzeugt und geht zur Navy. Beim Wiedersehen an Weihnachten erkennen sich die Geschwister kaum wieder, trennen sich im Streit – und John fällt mit nur 19 Jahren im Vietnam.
Im zweiten Akt (1972-1990) ist Jens Ehe gescheitert, doch sei hat einen kleinen Sohn namens John, an dem sie nun die Versäumnisse gegenüber ihrem Bruder wiedergutmachen möchte. Doch ihre Angst und Schuldgefühle führen dazu, dass sie es mit der Kontrolle völlig übertreibt und das Bedürfnis ihres Sohnes nach Freiheit erstickt. Und in einem Moment der Verzweiflung, als John weg aufs College gehen möchte, erhebt sie selbst die Hand gegen ihn…
ÜBER DIE MASTERCLASS
Auch im Jahr 2019 präsentiert das Deutsche Theater die Masterclass in Koproduktion mit dem Studiengang Musical der Theaterakademie August Everding. Hier haben die Studierenden die Möglichkeit die Gattung Musical in den Räumen des historischen Silbersaals auf innovative Art und Weise zu erkunden – und das Publikum die Möglichkeit, einen Blick auf neue Talente zu werfen.
Zusammen mit den Masterstudierenden Amber-Chiara Eul und Florian Koller blickt der Regisseur Thomas Meinhardt aus aktueller Sicht auf Lippas Laborstück und untersucht dabei risikofreudig und offen die vorherrschenden Familienmuster. So wird klar, dass John & Jen auch heute noch hochrelevant ist.