News aus dem deutschen Theater
13.01.23
Vernissage im Barocksaal
„Die Schönheit, die ich in München gesehen habe, hat mich vor den schlechten Gedanken gerettet“, erzählt Valentyna Plavun bei der Eröffnung ihrer Ausstellung Schönheit trotz Krieg am Donnerstagabend. Bis 22. Januar sind die Türen des Barocksaals geöffnet, um die Schönheit Münchens und Salzburgs durch die Augen einer Ukrainerin, die vor dem Krieg geflohen ist, betrachten zu können.
Es ist eine Herzensangelegenheit
Bis in den letzten Winkel des Barocksaals stehen die Gäste bei der Vernissage Schönheit trotz Krieg und blicken gespannt nach vorne. Kulturreferent Anton Biebl, Kurator Elmar Zorn, DT-Geschäftsführer Thomas Linsmayer und Yarmilko Yuriy, Generalkonsul der Ukraine, der gemeinsam mit Prinz Luitpold von Bayern die Schirmherrschaft übernommen hat, haben sich hinter die ukrainische Künstlerin Valentyna Plavun gestellt. Komponist Wolfgang Roth spielt zur Einstimmung auf dem Saxophon, dann folgen kurze, aber von Herzen kommende Ansprachen.
„Wir möchten Brücken bauen und aufrechterhalten“, sagt Anton Biebl. Und so sei auch die Ausstellung ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und gebe Hoffnung auf ein friedvolles Miteinander. Elmar Zorn betont: „Wir brauchen dringend Bilder des Friedens, der Harmonie und der Schönheit.“ Dabei seien die Bilder von Valentyna Plavun kein dokumentarisches Abbild, sondern zeigen bei genauerer Betrachtung den Zusammenhang zwischen Schönheit und Zerstörung. „Irgendwo zwischen den Bildern versteckt ist unser Krieg“, ergänzt Yarmilko Yuriy. „Durch die Kunst zeigen wir, dass die Ukraine lebt.“
Nach der Flucht in Nymphenburg
Nach ihrer Flucht aus der Ukraine am 24. März 2022 habe sie fast vergessen, dass sie Künstlerin ist, so Valentyna Plavun. Dabei ist sie seit 2010 Mitglied der National Union of Artists of Ukraine und der National Union of Theatre Workers. Sie hatte zahlreiche Ausstellungen in ihrer Heimatstadt Kiev und arbeitete als Kostümbildnerin. Erst durch lange Spaziergänge im Schlosspark von Nymphenburg habe sie sich wieder daran erinnert: „Die Schönheit, die ich in München gesehen habe, hat mich vor den schlechten Gedanken gerettet“, erzählt die Künstlerin. „In jedem Pinselstrich befindet sich ein Teil meiner Seele.“
DT-Geschäftsführer Thomas Linsmayer ist froh, mit dem Barocksaal nun auch in Zukunft „noch mehr Raum für Kultur schaffen“ zu können und lädt Sie ein, noch bis zum 22. Januar täglich von 16–20 Uhr die Ausstellung Schönheit trotz Krieg zu erkunden. Der Eintritt ist frei.