Heute Abend: Lola Blau
Das Deutsche Theater München präsentiert
HEUTE ABEND: LOLA BLAU
Text und Musik: Georg Kreisler
Zwischen Komödie und Tragödie
Heute Abend: Lola Blau aus dem Jahr 1971 von Georg Kreisler hat bis heute an Aktualität nicht verloren. Es erzählt die Geschichte einer jungen, jüdischen Schauspielerin in der Zeit des Anschlusses Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938. Das Musical für eine Schauspielerin umfasst eine Spannweite von virtuoser Komödie bis zur berührenden Tragödie und ist erstmals im Silbersaal zu erleben.
Eine jüdische Schauspielerin auf der Flucht
Die junge, jüdische Schauspielerin Lola Blau lebt im Österreich des Jahres 1938. Für die politischen Geschehnisse ihrer Zeit interessiert sie sich nicht. Selbst als ihr Onkel auf seiner Flucht nach Polen anruft, hat sie nur eines im Sinn: ihr erstes Theater-Engagement in Linz. Doch durch den Einmarsch der Nationalsozialisten kommt es anders: Lola Blau muss in die Schweiz fliehen und als es auch dort nicht mehr sicher ist, nach Amerika auswandern. Als gefeierter Star kehrt sie nach dem Krieg zurück, muss jedoch feststellen, dass das Leben in ihrer alten Heimat noch weit von einem toleranten Miteinander entfernt ist.
Geschichte einer Ohnmacht
Bis heute hat Georg Kreislers tragische Musikkomödie aus dem Jahr 1971 nicht an Aktualität verloren. In einem zunächst fröhlich erscheinenden Musical mit Songs wie „Im Theater ist was los“ und „Sex is a wonderful habit“ übt der Dichter, Kabarettist und Komponist bittere Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Zuständen, die in Liedern wie „Alte Tränen“ und nicht zuletzt „Zu leise für mich“ sichtbar wird.
Kreisler zeigt die katastrophale Situation jüdischer Künstlerinnen und Künstler in der Zeit des Dritten Reichs auf, die er bei seiner Flucht 1938 am eigenen Körper erlebt hat. „Heute Abend: Lola Blau ist die Geschichte einer Ohnmacht.“, schrieb Kreisler selbst über sein Werk, „Lola steht dem Antisemitismus ebenso ratlos ohnmächtig gegenüber wie dem eigenen Judentum. Sie ist ohnmächtig gegen die sturen Schweizer, wütet ohnmächtig gegen die Sex-Karriere in Amerika, und zum Schluss ist sie wieder ohnmächtig gegen die österreichischen Ewig-Gestrigen.“
Pressestimmen
- „Irina Ries präsentierte Georg Kreislers grandioses Musical für eine Schauspielerin mit einer solchen Verve, dass sich die Besucher wie verzaubert dem Schauspiel hingaben.“ Giessener Anzeiger
- „Pianist Christian Keul ist nicht nur ein hervorragender Liedbegleiter, er schlüpft auch in verschiedene Sprechrollen. … Irina Ries überrascht immer wieder mit der Bandbreite ihrer Verwandlungs- und Darstellungskunst.“ Wolfsburger Anzeiger
- „Das bewegte Leben einer jüdischen Sängerin während des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit darzustellen, die Schauplätze von Österreich über die Schweiz in die USA, dann wieder zurück nach Wien, Budapest und Berlin zu verlagern, geht das? Es klappt - und zwar vortrefflich - wenn eine solch vielseitige Verwandlungskünstlerin wie Irina Ries auf der Bühne agiert.“ Westfalenpost
- „Ries entscheidet sich für Innehalten, nachdenkliche Momente im geschickten Wechsel mit Dynamik durch vollen Körpereinsatz.“ Giessener Allgemeine