Pressedienst: Lágrimas Negras
11. – 13.02.2025 im Theatersaal
Der König kubanischer Musik
Enrique Gasa Valga begeisterte unser Publikum 2024 mit seinen Interpretationen von „Der große Gatsby“ und „Frida Kahlo“. Mit Lágrimas Negras beleuchtet er nun das außergewöhnliche Leben des Ausnahmekünstlers und Exilkubaners Bebo Valdés. Seine Familiengeschichte über drei Generationen prägte das musikalische Erbe Kubas und veranschaulicht die Zerrissenheit der Insel bis heute. Die Limonada Dance Company aus Innsbruck entführt Sie in die unverwechselbare Welt Kubas mit all seinen nostalgischen und hinreißenden Facetten und erzählt Valdés schicksalhafte Geschichte.
Flucht vor dem Regime
Es ist Mitte der 1950er Jahre – eine Zeit, in der die Nächte von Havanna erfüllt sind von einer ansteckenden Energie. Das frivole Nachtleben der Hauptstadt und die ungleiche Verteilung des Wohlstandes aufgrund politischer Korruption führen jedoch vermehrt zu sozialen Spannungen. In dieser Ära lebte Bebo Valdés. Seine innovativen Kompositionen beeinflussten die nachkommenden Künstlergenerationen Mittelamerikas und darüber hinaus. Im Laufe der Jahre arbeitete er mit internationalen Größen wie Nat King Cole zusammen und wurde zum Direktor des weltbekannten Tropicana Clubs.
In der Kubanischen Revolution Fidel Castros entschied Valdés – wie unzählige Künstler – das Land zu verlassen. Auch wenn es ihm verwehrt blieb, sein Heimatland jemals wieder zu betreten: Sein einzigartiger Stil und seine außergewöhnliche Klaviertechnik hinterließen ein musikalisches Erbe, das ganze Generationen von Musikern inspirierte und den kubanischen Jazz weit über seinen Tod über die Grenzen hinaus bekanntmachte.
Ein Stück Musikgeschichte
Während Bebo sein Leben in Europa führte, wuchsen seine Kinder und Enkelkinder in Kuba zu international gefeierten Musikern heran. Seine Tochter Miriam galt über Jahrzehnte als wichtigste Klavierlehrerin der Insel und unterrichtete am Konservatorium. Sein Sohn Chucho gilt heute mit sieben Grammys und vier Latin Grammy Awards als der wohl einflussreichste und erfolgreichste Latin Jazz Pianist aller Zeiten.
Bebos Enkel Cucurucho Valdés wird heute als einer der wichtigsten Repräsentanten des kubanischen Jazz angesehen. Zusammen mit dem Ausnahmemusiker Ray Fernandez wird er live auf der Bühne stehen und die Tanzinszenierung Lágrimas Negras musikalisch begleiten. Benannt ist das Stück nach dem Album, das Valdés zusammen mit dem spanischen Flamenco Sänger Diego el Cigala aufgenommen hatte. Neben drei Grammy Awards, sechs Latin Grammy Awards und unzähligen Auszeichnungen wurde es von der New York Times 2003 zum besten Album des Jahres gewählt – sein zweifellos größter Erfolg. Lassen Sie sich die Lebensgeschichte des großen kubanischen Musikers ausdrucksstark in Tanz und Musik erzählen.
Enrique Gasa Valga
Enrique Gasa Valga begann seine Ballettausbildung in Zaragoza und erhielt anschließend ein begehrtes Stipendium an der Escuela Nacional de Ballet de Cuba, die er mit Auszeichnung abschloss. Er gründete in seiner Heimatstadt Esparreguera als Direktor und Choreograf das „Festival Internacional de Dansa d’Esparreguera“, das er sieben Jahre lang leitete und welches jeden Sommer aufgeführt wurde. 2009 übernahm er die Leitung der TanzCompany des Tiroler Landestheaters und begeisterte 10 Jahre lang das Tiroler Publikum mit seinen Produktionen. Mit Frida Kahlo und The Tempest gewann er den Österreichischen Musiktheaterpreis. Er und sein Team gewannen auch drei Mal den Kreativ-Award „Tirolissimo“ in den Kategorien beste Werbefotografie, bester Werbespot und beste Werbekampagne. Zu seinem Repertoire zählen zahlreiche Musicals, Opern und abendfüllende Ballettstücke.
Cucurucho Valdés
Cucurucho Valdés (dreifach Grammy nominiert) gilt als einer der bekanntesten Vertreter der kubanischen „Pianistica“. Virtuos fusioniert er zeitgenössische Klänge mit traditioneller afro-kubanischer Musik und wird von der internationalen Presse für seine kraftvollen Interpretatonen gefeiert. Bereits mit neun Jahren tritt Roberto Carlos, genannt Cucurucho, in die Fußstapfen seines berühmten Onkels Chucho Valdés (7-facher Grammy-Gewinner, 12-fach nominiert), der auch als „kubanischer Mozart des Jazz“ betitelt wurde. Nicht minder bekannt sein Großvater, Pianist und Komponist Bebo Valdés (3 Grammys), dessen Leben und Werk ebenso starken Einfluss auf Cucuruchos Entwicklung hatte. Der Pianist spielte in den bekanntesten kubanischen Salsa Bands wie Charanga Habanera, Isaac Delgado oder Paulo FG, weiters fungierte er von 2001 bis 2014 als Bandleader der Salsa Legenden Los Van Van. Seine Europatournee führt ihn nun erstmals zusammen mit kubanischen Größen nach Österreich.
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