News aus dem deutschen Theater
13.06.24
Getanztes Leid einer Ikone
Blumenkränze, bunte Kleider und sogar etwas Sonnenschein konnte man am Donnerstagabend in unserem Innenhof sehen. Zur Premiere des Tanztheaters Frida Kahlo waren zahlreiche Gäste gekommen. Für viele ist Frida Kahlo ein Vorbild und Symbol der Stärke. So erzählte Moderatorin Eva Mähl: “Ich bewundere sie schon sehr lange… Sie war so eine starke Persönlichkeit, die gleichzeitig von viel Leid geprägt war.” Diese auf der einen Seite strahlende und auf der anderen Seite von Leid geprägte Person stellt Choreograf Enrique Gasa Valga in seiner Inszenierung durch zwei Tänzerinnen dar. Die eine losgelöst und fröhlich, die andere nachdenklich und vom Leben gezeichnet.
Anmutig und harmonisch tanzen sie Mal alleine, Mal zu zweit, Mal mit dem Tod oder diversen Liebschaften. Lara Brandi und Pilar Fernández Sánchez zeichnen ein würdiges Bild vom bewegten Leben der mexikanischen Künstlerin. Mit ihnen bringen elf weitere Tänzerinnen und Tänzer der La Limonada Dance Company die Tragik von Fridas Leben, aber auch ihre Lebensfreude in ergreifendem Tanz auf die Bühne. Begleitet werden Sie von einer fünfköpfigen Live-Band mit traditionellen mexikanischen Liedern, Tangos und Boleros. Sängerin Greta Marcolongo, die bereits bei Der große Gatsby für begeisterten Applaus gesorgt hatte, traf jede Gefühlssituation mit ihrer gewaltigen Stimme und las passende Tagebucheinträge und Gedichte von Frida Kahlo vor.
Mit Gefühl, Schwung und Erotik
“Wir haben ein bisschen geweint,” gestand Content Creatorin Jennifer Monreal, die selbst mexikanische Wurzeln hat. “Der Tanz und die Musik waren wirklich sehr berührend.“ Und auch Schauspieler Sepp Schauer lobte: “Ich bin für gewöhnlich kein Tanztheater-Fan, aber es hat mir sehr gut gefallen. Es hat Schwung und ist auch sehr erotisch.” Schlager-Sänger Günther Grauer, der selbst mit seinem Jubiläums-Programm 30 Jahre singender Wirt im November im Silbersaal auftritt, schwärmte: “Es ist sehr gefühlvoll und in perfekter Synchronität getanzt. Einfach phantastisch!”
Als sich Fridas Ende und damit auch das Tanztheater dem Ende neigte, wurde Fridas berühmtes Bild der Wassermelone auf die Bühne projeziert und das Publikum fühlte einen Moment lang den Emotionen nach, die das getanzte Leben dieser besonderen Künstlerin mit sich bringt. Als dann jedoch die Tänzerinnen und Tänzer, die Band und das Kreativteam zur Verbeugung auf die Bühne kamen, gab es kein Halten mehr. Minutenlang wurde applaudiert und gejubelt ganz nach dem Motto “Viva la vida!”
Eindrücke
Fotos: Alexander Hartinger