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News aus dem deutschen Theater

© Sven Sebastian Sajak, Dita Vollmond, COFO Entertainment

14.01.2020

Interview mit Georges Momboye von Mother Africa

Georges Momboye hat bereits 2005 an der Seite von André Heller dessen Afrika! Afrika!-Shows choreografiert. Aufgrund seiner Expertise und seiner jahrelangen Erfahrung im Bereich der (modernen) afrikanischen Tänze wurde er nun auch für die Artistik-Show Mother Africa – New Stories from Khayelitsha für die Choreografien engagiert. Im Interview spricht er über seine Kindheit an der Elfenbeinküste, seine Karriere als Tänzer und seine Arbeit als Choreograf.

Sie wurden an der Elfenbeinküste geboren. Wie war Ihre Kindheit dort?

G.M.: Meine Kindheit war schwierig, da ich mit einem langen und spitzen Hintern, sowie einem sehr, sehr langen Hals geboren wurde. Meine Mutter war traurig, mich mit diesen Missbildungen zu sehen. Schon bald wurde ich zu den Mülleimern gesetzt, da die Leute dachten, dass ich ein „unglücksbringendes“ Kind, ein „Kind des Teufels“ wäre.
Aber eines Tages kam eine Frau aus dem Nachbardorf zu mir, die von mir geträumt hatte. Sie sagte, dass ich „Momboye“ heiße. Das bedeutet „der Erbe“ oder „der Beschützer“. Daraufhin haben sie Opfergaben und Zeremonien abgehalten, und ich bekam schnell einen „normalen“ Körper. Mein Hals wurde normal und mein Hintern wie bei jedem anderen. Bis dahin musste meine Mutter ein Loch graben, damit ich sitzen konnte, und viel Stroh um meinen Hals wickeln, damit er gehalten hat.
Mein Großvater war der große Stammesführer. Als er älter wurde, wollte er meinen Vater als Nachfolger ernennen. Aber der wollte nicht; er hat zum Islam konvertiert. Deswegen wurde ich von meinem Großvater für die Initiation zum Stammesführer ausgewählt. Ich habe diese Chance genutzt und dieses Initiationsritual gemacht, bei dem ich viele Dinge gelernt habe, die heute für meine Arbeit nützlich sind.

Wie sind Sie zum Tanzen und dann zum Nationalballett gekommen?

G.M.: Zum Tanzen bin ich gekommen, da ich während der Initiation in meinem Dorf die rituellen Tänze gelernt habe. Tanzen war für mich ein wichtiges Ausdrucksmittel, da ich unter großen angeborenen Sprachschwierigkeiten litt: Ich stotterte sehr stark. Der Tanz war mein Kommunikationsmittel. Der Direktor des Nationalballetts entdeckte mich, als ich in die Hauptstadt der Elfenstadtküste kam. Ich bekam dadurch die Chance viele Tänze der Elfenbeinküste zu erlernen.

Zur Person

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Georges Momboye besuchte fünf Jahre lang die renommierte Schule von Alvin Ailey in den USA. Danach gründete er in Paris eine Tanzschule für die vielen dort ansässigen Afrikaner, damit sie lehren und ihre Kultur teilen können. Für die Eröffnungsfeier zum 50-jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit der Elfenbeinküste (seiner Heimat) erschuf er eine Choreografie mit über 3000 Mitwirkenden. Zu seinen wichtigsten Arbeiten als Choreograf zählen seine Adaption von Igor Stravinskijs Le Sacre du printemps, André Hellers Afrika! Afrika!, und Mother Africa.
Foto © Klauke PR

Was wollen Sie bei Mother Africa verändern?

G.M.: Natürlich werde ich mich vor allem um die Tänze und die Choreografien kümmern, aber auch mit dem Team immer das Gesamtbild im Auge behalten. Letztlich haben wir ja ein gemeinsames Ziel: Wir wollen Afrika feiern. Ein vor Qualität und Talent explorierendes Afrika. Ein lebensfrohes Afrika. Ein lebendiges Afrika.

Wie sehen Sie Mother Africa in Bezug auf die anhaltenden Flüchtlingsdebatten? 

G.M.: Es ist eine sehr schwierige Frage. Wenn man unsere Schwestern und Brüder sieht, die versuchen das Meer zu überqueren, um Europa zu erreichen und dabei vielleicht umkommen. Und auch Krieg und Attentate in Europa. Die kriegerischen Auseinandersetzungen innerhalb Afrikas.
Für mich zeigen Mother Africa wie auch Afrika! Afrika!, dass es egal ist, woher man kommt, ob Norden, Osten, Süden, Westen. Wir sind alle zusammen auf der Bühne und haben alle etwas zu sagen. Unsere Show soll ein wenig Sonne in die Herzen der Menschen bringen und im besten Fall eine Harmonie zwischen ihnen schaffen. Vielleicht bringt Mother Africa den Menschen, dass sie einander mehr zuhören, mehr Rhythmus, dass sie mehr zusammen tanzen. Vielleicht werden wir dadurch glücklicher. Es wird viel zur aktuellen Situation beitragen, da es eine Friedensbotschaft ist und Zusammengehörigkeit und Lebensfreude vermittelt.

Eine Grundsatzfrage: Haben Afrikaner mehr Rhythmus und Lebensfreude als die Europäer?

G.M.: Nein, ich denke nicht, dass alle Afrikaner mehr Rhythmusgefühl haben. Zwar haben sie keine Angst oder schämen sich nicht sich zu bewegen, aber deswegen haben sie nicht mehr Rhythmus. Die Lebensfreude, ja. Weil sie nur das haben, um das Leben auszuhalten oder um im Leben weiter zu kommen. Es sind ja nicht alle reich. Aber diese Lebensfreunde erlaubt jedem, die Etappen des Lebens zu bewältigen. Und die Hoffnung begleitet sie immer und immer wieder.

[gekürzte Fassung]

Mother Africa bringt am 27. Januar 2020 afrikanische Ausnahmetalente, schwindelerregende Akrobatik und übersprudelnde Lebensfreude auf unsere Bühne. Alle Infos finden Sie hier.

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