News aus dem deutschen Theater

17.03.22
FRENETISCHER JUBEL FÜR FRANK’N’FURTER & CO
Verkleidetes Publikum mit Federboas, Strapsen und schriller Schminke ist ja nun bei Richard O’Brien’s Rocky Horror Show ganz normal und quasi schon Pflichtprogramm. Für etwas Erstaunen sorgte bei der gestrigen Premiere dann allerdings am Roten Teppich der als Kuh verkleidete Haindling-Musiker Reinhold Hoffmann, der auch noch eine Tigerente dabeihatte. Was es damit auf sich hat? Dazu später.
Denn für Blitzlichtgewitter sorgte davor natürlich erst mal der gemeinsame Auftritt von Sky du Mont und Hardy Krüger jr. vor der Fotowand. Und eigentlich hätte hier auch noch Rufus Beck stehen sollen, der aber kurzfristig absagen musste. Die drei bekannten Schauspieler übernehmen jeweils eine Woche lang den Part des Erzählers. Und während Sky du Mont diese Rolle nach vielen Jahren und Einsätzen schon in der DNA hat, feiert Hardy Krüger jr. seine Premiere auf der Rocky Horror-Bühne: „Ich freue mich sehr darauf und auch, endlich mal wieder in München zu sein“, erzählt er.
Die Freude, in München auf der Bühne zu stehen, war bei der Premiere auch der kompletten Cast und Band anzumerken, die unseren Theatersaal in eine einzige große Party inklusive massivem Einsatz der Fanbags verwandelten. Schon beim ersten lauten Ton gab es großen Jubel der über zwei Stunden nicht enden wollte und im frenetischen Applaus mit Standing Ovations für einen grandiosen Oliver Savile als Frank’n’Furter und seine ebenso fantastische Entourage mündete.
Glitzer-Sakko und Vorfreude
„Absolut großartig“, kommentierte Angermaier-Chef Axel Munz, der im Glitzer-Sakko mit Federboa passend gekleidet erschienen war. Ohne Kostümierung, aber trotzdem bestens gelaunt waren auch Tim Wilhelm und Michael Kunzi von der Münchener Freiheit, die auch noch einen ganz anderen Grund zur Freude haben. Denn am 7. Mai kann die Band endlich ihr mehrmals verschobenes Konzert auf unserer Bühne spielen. Auf dem Roten Teppich hatten die beiden schon vor der Show großen Spaß mit Kollege Reinhold Hoffmann von der Band Haindling.
Ach ja, da war ja noch das Rätsel, warum der im Kuh-Kostüm mit Tigerente gekommen war. So gekleidet steht er nämlich ebenfalls demnächst auf unserer Bühne und präsentiert von 6. bis 15. Mai das von ihm komponierte Familien-Musical „Janosch: Oh, wie schön ist Panama“. Es ist also endlich wieder was los in unserem Theater. Und bis 3. April heißt es jetzt noch: LET’S DO THE TIME WARP AGAIN!
Pressestimmen
- „Zwischen Sky du Monts nonchalanten Auftritten wirkt die vertraute Inszenierung von Sam Buntrock bei dieser erneuten Begegnung frisch wie am ersten Tag. Hat der Regisseur, die Show doch noch einmal überarbeitet, der neuen Besetzung auf den Leib geschneidert und dabei auch ein wenig entschlackt, um die Show zu ihren 'dreckigen' Off-Theater-Wurzeln zurückzuführen.“ TZ
- „Sex, Sky & Rock’n’Roll … Am Schluss steht der ganze Saal auf den Füßen, ob in Stöckelschuhen oder nicht, und klatscht und johlt begeistert.“ Donaukurier
- „Eine hinreißende Liveband, die nach großem Orchester klingt (musikalische Leitung: Dan Tomkinson), sorgt für den dynamischen Sound dieser Freak-Show, rasante Bühnenbildwechsel und Special Effects, vor allem aber die sensationellen Tanzeinlagen und die abgefahrenen Kostüme machen das Kultmusical der braven 70er zum absoluten Event und zum Muss für jeden Musicalfreund.“ Augsburger Allgemeine Zeitung
- „Wiederholungstäter dieser inzwischen selbst Kult gewordenen Produktion mögen vielleicht das eine oder andere aufwendigere Dekorationsteil vermissen. Doch der Fokus auf die Figuren tut der Geschichte durchaus gut. So dürften et-wa Sev Keoshgerian und Claire Keenan das mit Abstand beste Paar sein, das man hier bislang als Brad und Janet erleben konnte. Beide schrauben den liebenswerten Nerd-Faktor bis zum Anschlag hoch, vermitteln dank eines überragenden Timings aber nie das Gefühl, einfach nur die bestens bekannten Pointen abzuspulen. Dass dabei sowohl Keenan als auch Keoshgerian als Janets herrlich belämmert aus der Wäsche blickender Verlobter in der erotisch knisternden „Floor Show“ stimmlich den Turbo zuschalten können, macht die Besetzung endgültig perfekt.“ Münchner Merkur